von Hannes Bäuerle
Ein Bad ohne Silikon(fugen) scheint heute in der Umsetzung und Ausführung unmöglich zu sein. Doch gerade diese, oft mit funktionalen Anforderungen begründeten (Dehn-)Fugen, sind häufige Schwachstellen. Durch gerissene Fugendichtungen dringt Feuchtigkeit in den Untergrund und lässt diesen aufquellen oder es setzen sich Schimmelsporen in und auf den Fugen ab. Das führt zu den unansehnlichen, schwarz gepunkteten Fugenbildern, dir wir als unansehnlich und unhygienisch empfinden. Nicht nur aus gestalterischen, sondern auch baubiologischen Gründen zu recht. Da liegt es dann nahe, wenn Planende und ihre Kunden sich das fugenlose Bad wünschen. Ein weiterer, häufig geäußerter Grund für das fugenlose Bad ist der bewusste Verzicht auf Fliesen. Dieser Wunsch erschließt sich mir nur bedingt, ist die Vielfalt und damit der Variantenreichtum bei den Fliesen doch heutzutage so groß, dass optische Aspekte ausgeschlossen werden können. Mit großformatigen, raumhohen Formaten ist auch die immer wieder argumentierte Kleinteiligkeit passé. Liegt es also ebenfalls an den zuvor zitierten Silikonfugen?