Projektbeschreibung
Seit Anfang 2023 arbeiten zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende im denkmalgeschützten Zeughaus 4 auf dem Zürcher Kasernenareal. Mit dem Wegzug der Kantonspolizei wurde das Areal öffentlich zugänglich und wird bis 2026 zwischengenutzt. Von Januar–Mai 2023 schuf das Architekturkollektiv squadra im Obergeschoss des Zeughauses Arbeitsräume für den Verein Maison Shift. Die Räume dienen als Austausch- und Begegnungsort für Modeschaffende, die den Wandel zu einer nachhaltigen Textilbranche antreiben.
Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist in den von den Architekt:innen im Selbstbau ausgeführten Planungs- und Bauprozess eingeflossen, der auch die Flexibilität und die konsequente Wiederverwendung von Bauteilen ermöglicht hat. Materialien, die bereits vor Ort vorhanden waren, wurden neu eingesetzt: Die Platten der alten Schiessanlage dienen als Regalböden und Theken. Ehemalige Pneu-Lagerregale wurden zu Wänden und Möbeln. Sämtliche Bauteile können wieder ausgebaut und weitergegeben werden.
Warum wurde das Material gewählt?
Der 400 m2 grosse Raum wird durch transluzente Trennwände aus ehemalige Pneu-Lagerregalen und Stegplatten unterteilt, um die natürliche Belichtung zu gewährleisten und um die Beheizung im Winter auf kleineren Raum zu minimieren. Vor Ort vorhandene Materialien wurden neu eingesetzt.
Welche besondere Qualität erzielt das Material?
Der kurzen Nutzungsdauer entsprechend wurde die einfache Rückbaubarkeit zum gestaltbestimmenden Element. Licht fällt über die Ateliers auf die Gemeinschaftsflächen. Es entsteht eine Architektur, die zur individuellen Aneignung der Nutzer:innen motivieren will und über sie ihren Ausdruck findet.
Was macht den Materialeinsatz besonders?
Der Selbstbau ermöglichte die konsequente Wiederverwendung von Bauteilen – und eine flexible Planung damit. Brauchbares bleibt in Gebrauch – den Fokus auf Weiter- und Wiederverwenden teilen die Nutzer:innen der Ateliers. Die industriellen Lastenregale verweisen auf die urbane Produktion heute.