Projektbeschreibung
Fibrous Tectonics zeigt die Verbindung zwischen der technischen und kulturellen Dimension von Fasersystemen in der Architektur und dem umfangreichen Repertoire faserbasierter Morphologien in der Natur auf.
Die großmaßstäbliche, bio-inspirierte Struktur ist vollständig aus natürlichen Materialien gefertigt. Die 5 x 5 m große Struktur besteht aus vier Fasermodulen, auf deren Unterseite die fein differenzierte Faserstruktur klar zu erkennen ist. In Verbindung mit den Holzplatten bilden die Faser- und Holzkomponenten eine neuartige Hybridstruktur, die als eine wichtige strukturelle Komponente des auf der Architekturbiennale Venedig 2021 ausgestellte ICD/ITKE Projekts Maison Fibre kontextualisiert wird. Als Kontrast zur Installation in Venedig, die übliche technische Fasern aus Glas und Kohlenstoff verwendete, ist das MAXXI-Exponat vollständig aus natürlichen Flachsfasern hergestellt.
Es zeigt, wie aktuelle Technologien ein neuartiges Bausystem ermöglichen, das auf bio-inspirierten Entwurfsprinzipien, innovativen computerbasierten Planungsprozessen und robotischen Herstellungsverfahren sowie biobasierten Materialien basiert. So entsteht die Möglichkeit, den Kanon üblicher Bausysteme für Gebäude im Sinne einer nachhaltigen und zukunftsorientiert bebauten Umwelt signifikant zu erweitern oder gar neu zu denken.
Warum wurde das Material gewählt?
Das hybride Bausystem aus Flachsfasern und Holzpaneelen verbindet die Effektivität natürlicher Faserstrukturen mit den ökolog.Vorteilen biobasierter Faserfilamente. Die Tragstruktur ermöglicht eine neuartige, bioinspirierte Tektonik, die zugleich materialeffizient, nachhaltig und ausdrucksstark ist.
Welche besondere Qualität erzielt das Material?
Durch eine die Faser umgebende Matrix wird die Faser gestützt und kann so Druckkräfte aufnehmen. In Kombination mit den Holzpaneelen führt dies in der Regel zu überlegenen Leistungsmerkmalen, die über jene der einzelnen Bestandteile hinausgehen.
Was macht den Materialeinsatz besonders?
Flachsfasern sind in Mitteleuropa regional verfügbar und wachsen in jährlichen Erntezyklen. Sie sind vollständig erneuerbar, biologisch abbaubar und haben daher das Potenzial, insbesondere in Kombination mit effizientem Leichtbau, den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden deutlich zu reduzieren.